Ilse Bindseil

Von A bis Zett – meine Welt im Porträt

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Die Anekdote – Porträt einer autistischen Kommunikationsform
(Porträt des 19.Jahrhunderts I)

Sie bietet sich an – im fatalen doppelten Sinn des Wortes: sich anbieten. Sie paßt so gut, daß man aufschreien möchte vor Erzählerglück. Man braucht nur zuzugreifen – schon hat man sich verbrannt.

Sie bietet sich an, aber sie bewährt sich nicht. Sie hält nicht, was sie verspricht, und sie verspricht viel. Pure Erleuchtung verspricht sie. Soeben war es noch finster, der Gegenstand trocken, das Gespräch drohte zu versanden. Im Nu wird es hell.

Sie ist die Fackel, die man weiterträgt, das Licht, das man anzündet im andern. Sie ist der Grund und Auslöser einer Orgie des Verstehens.

Eines Augenblicks unauslöschlicher Verständnisinnigkeit.

Leider hält sie nicht, was sie verspricht, und auch das gehört noch zu ihr. Denn die Anekdote ist ein Flop.

Bei genauer Betrachtung erkennt man, daß sie die Situation erst herstellt, in der sie gebraucht wird. Und dann versagt sie.

Mit der Anekdote ist es wie mit Ebbe und Mond. Die Rede wird von ihr angezogen: ein Vakuum entsteht. Sie wird von ihr aufgesogen: in dieses Vakuum rollt sie wie eine Kugel, kompakt, wohlkonturiert, auf glatter Bahn. Rätselhafterweise fällt die Kugel stumpf zu Boden. Das Gespräch stockt, der Beifall bleibt aus. Der Gesprächspartner scheint peinlich berührt. Im Geist geht man die Anekdote, die wohlbekannte, in allen Feuern der Konversation gehärtete, noch einmal durch. Enthält sie doch etwas Anstößiges? Hat man sie schlecht, gar, es ist nicht auszudenken, vor demselben Publikum schon einmal erzählt? »Bestimmt habe ich euch das schon tausendmal erzählt«: die Thematisierung der Peinlichkeit gehört noch zu den eleganteren Methoden, sie zu bewältigen. Die reizendste Form fand in biblischem Alter mein Vater, wenn ich die Frage, ob er mir schon diese oder jene Anekdote erzählt hätte, wahrheitsgemäß, aber nicht sehr freundlich bejahte. »Kann ich noch mal?« fragte er.

Anekdoten haben es an sich, daß sie wiederholt werden. Sie sind das verkörperte déjà vu. Der Zweifel begleitet sie so sicher wie das Gefühl, die Konversation hätte sich auf sie förmlich zubewegt. So kommt es, daß die Anekdote sich stets ungebraucht präsentiert, wie frisch gewaschen, und daß sie hinterher wie ein ausgelatschter Schuh, wie ein beschmutzter Waschlappen wirkt. Allein schon die Wiederholung hat für den Erzähler etwas Schmerzlich-Absurdes. Schließlich, wenn es sonst niemand merkt, er merkt es: daß er nicht nur auf das authentische Erlebnis aus ist, sondern, ganz unoriginell, der Niederlage eine Niederlage bereiten will, und so fort.

Wenn die Anekdote scheitert, ist das ein Augenblick von großer Intensität. Als so unerträglich wird er erlebt, daß er nur als Appell verstanden werden kann, sie künftig zu unterlassen, notfalls gar nichts mehr zu erzählen. Der Fallstricke sind einfach zu viele. Nur selten greift man heute zu einem historischen Bild: Napoleon pflegte zwei (oder drei) Finger seiner rechten (linken) Hand in seine Jacke (oder Weste) zu stecken. Man will sich ja nicht lächerlich machen. Dafür erzählt man aus dem eigenen Leben, als wäre man Napoleon und macht sich – lächerlich. Auch aus dem Leben der eigenen Freunde und Verwandten präsentiert man ein vermeintlich sprechendes Bild in der Hoffnung, ganz von allein würden die Umstände erkennbar, damit entbehrlich. Was erzählt er uns da, fragen sich die Zuhörer konsterniert, einen Umstand aus dem Leben von wem eigentlich? Gegen die tragikomische Verstrickung hilft wie gesagt nur das Verbot: Schluß mit der Anekdote! Seltsames Geschick eines an sich harmlos trockenen Genres, das durch Wiedergebrauch allererst entstand. Nun soll es nicht wiederverwendet werden.

Was an der Anekdote ist so verkehrt, daß sie, als Retterin eingesetzt, noch die unverfänglichste Unterhaltung zerstört? Ist sie zu selbstgenügsam, um als Konversationselement eingesetzt zu werden? Ruht sie, wie man so sagt, in sich und kann deshalb nicht nach außen gekrempelt werden? Ist sie selbst zu sehr Situation, um sich in eine andere einzufügen?

In der Tat verführt sie durch einen Überschuß an Bedeutung, der die Unterhaltung zerstört. Der Zuhörer, gewohnt, ein Mehr an Allgemeinheit mit einem Weniger an Gefühl zu verbinden, blockiert. Am Erzähler wäre es, die Blockade aufzuheben, indem er sich selbst einbringt. Was will er mit der Anekdote sagen? Was sagt sie ihm? Für ihn freilich gehört zur Anekdote, daß sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihn erklärt. Wie soll er sie da erklären!

Ihrer ureigenen Form gemäß ist die Anekdote eine Verallgemeinerung strikt auf der Ebene des Besonderen. Oder sie nimmt eine Besonderung vor, strikt auf der Ebene des Allgemeinen. X … (ritt, traf) … einmal …, x nicht nur als Name natürlich großgeschrieben, sondern tendenziell ein großer Name, der eine ganze Welt von Eigenschaften, Gewohnheiten (X pflegte …) enthält, das verkleinernde einmal dagegen von sozusagen wachsender Größe: so in etwa gestaltet sich der Bauplan der Anekdote. Wird er strikt befolgt, nutzt er nicht nur, generiert vielmehr die Bedeutung, die er zu nutzen vorgibt. Die Voraussetzung der klassischen Anekdote, Größe, kann durch anekdotisches Erleben und Erzählen produziert werden. Was an der Stelle der Größe eingesetzt wird, ist prompt groß – oder wäre es, wenn die Anekdote kein Flop wäre, das anekdotische Erzählen nicht ein verkrampftes Erleben verriete.

Ihrem zugleich allgemeinen und privaten Charakter, ihrer Oberflächlichkeit und ihrem Tiefsinn, ihrer umgänglichen Redeform und zugleich steinernen Sprachlosigkeit könnte im Grunde nur ein intuitiv aufblitzendes Verständnis Rechnung tragen, das nicht nur das an sich ja höchst verständliche Geschehen erkennt, vielmehr das Motiv des Erzählens wiedererkennt. Dieses Verständnis wird vom Erzähler so unfreiwillig wie zielbewußt hintertrieben, chiffriert er die Anekdote doch, während er sie erzählt, bringt sie durch das Übermaß an Erwartung, das Übermaß an persönlicher Bedeutung, mit dem er sie belädt, um ihre Einschlägigkeit und Evidenz, versteckt sich hinter ihr, indem er sie zugleich bloßstellt; so als wäre er im Erzählen ihrer Peinlichkeit inne geworden – prompt findet man ihn, den Erzähler, peinlich, wie er den sich beständig entziehenden Sinn der Geschichte verfolgt, die ihn verfolgt, und er wiederum verfolgt mit ihr seine Zuhörer. Dabei steigert der Frust eher noch die Bedürftigkeit und konsequent die Hoffnung und Notwendigkeit einer pauschalen Erlösung.

Unter dem Druck der Peinlichkeit gibt sich das Motiv für das Erzählen von Anekdoten genauer zu erkennen, das Motiv auch für ihr Scheitern. Es steckt fraglos in der Überzeugung, Bedeutung lasse sich einfangen, in der Anekdote lasse sie sich erleben. Nicht nur werde sie für alle sichtbarlich aus dem Leben extrahiert, in ihr kristallisiere sich vielmehr das Geschehen. Noch die abgehobenste Bedeutung einer Person, als Feldherr, Dichter, bringe ihren Träger hervor, so wie umgekehrt die sprechende Szene aus dem trivialen Leben den Blick auf die erhabene Bedeutung der Person eröffne. Das Wie werde in der Anekdote vorgeführt, die das Leben wie eine Quelle faßt; aus dem steinernen Mund sprudelt dann die Bedeutung.

Dahinter steht nicht nur der kindliche Wunsch eines jeden, personnage principal, ein Held von Geschichte(n) zu sein, sondern auch die Überzeugung, nur in der Sphäre der Bedeutung überhaupt eine Chance zu haben. Hat man keine sichtbaren Vorzüge, muß man über innere Vorzüge verfügen, um ein Mensch zu sein, muß man eine Persönlichkeit haben, wertvoll muß man sein. Die bittere Erfahrung des einzelnen, die er sich selbst ankreidet, dem Schicksal zum Vorwurf macht, hat einen ihm gleichgültig abgewandten Grund. Soviel vorweg: Die Geschichte, die das Individuum hergebracht hat, hat den Menschen zum bloßen Menschen erniedrigt. Nackt kommt er auf die Welt; um seine Blöße zu bedecken, muß er bedeutend werden. Um bedeutend zu werden, muß er den Menschen in sich erniedrigen.

Die Anekdote ist die Verkörperung dieser Sackgasse. Normalerweise eine Extrawürdigung, wie sie nur dem bedeutenden Menschen zuteil wird, hat sie die Wahrnehmung des »ganz normalen« Erwachsenen geprägt und wird im Grunde von ihm ein Leben lang reklamiert. Die tröstliche Erfahrung, daß auch eine Persönlichkeit der Geschichte als Mensch gewürdigt werden will, muß mit der bitteren bezahlt werden, daß man, um Anspruch auf eine Würdigung als Mensch zu haben, in die außermenschliche Sphäre der Bedeutung hinüberwechseln, selbst bedeutend werden muß; erst dann wird das rein Menschliche – daß man ein Großvater, nicht nur ein Feldherr ist, daß man Witze erzählen kann oder von natürlicher Herzlichkeit ist – im Wortsinn bedeutend. Was liegt näher, als die klassische Anekdote gleichsam nachzubauen in der Hoffnung, so wie sie üblicherweise dem Bedeutenden etwas Menschliches abgewinnt, so könne man sich, durch die Stilisierung von etwas Menschlichem, eine Bedeutung zu verschaffen.

Das kann nicht gutgehen. Der Zuhörer merkt es sofort: Hier will sich jemand eine Bedeutung erschleichen. Auch der Erzähler merkt es beim Erzählen: Seine Ware ist gefakt, seine Absichten sind nicht lauter; er gibt Blech und hofft auf Gold. Ja, wenn man die Inständigkeit seines Hoffens als die eigentliche Währung annehmen könnte!

Er registriert die Verständnislosigkeit in den Augen seiner Zuhörer, die Irritation. Während er noch erzählt, fühlt er sich bereits ertappt: er gibt ein Erlebnis und will es als Anekdote aufgefaßt sehen, beziehungsweise – die Absicht dreht die Sache um –, eine Anekdote gibt er und will, daß sie als Erlebnis aufgenommen wird, als bare Münze. Nicht etwas Unbedeutendes aus einem bedeutenden Leben erzählt er, von daher etwas Beziehungsreiches, sondern etwas Bedeutendes aus einem unbedeutenden Leben, von daher etwas Erratisches, das Gegenteil sowohl von Fülle als auch von Verknüpfung, etwas Papierenes vielmehr, etwas bloß Behauptetes. Leider spürt er, noch während er erzählt: Wenn man keine Bedeutung hat – und das heißt wenn sie einem nicht zugebilligt wird, immer schon –, wird man sie durch keine Erzählung der Welt bekommen, mag sie von Außerordentlichem handeln: wie man im Theater auf die Bühne gerufen wurde oder einer fremden Frau die Nabelschnur durchtrennen mußte, wie man auf ein Foto des amerikanischen Präsidenten geriet, seht, der am rechten Rand, der bin ich! Mag das Ereignis noch so außerordentlich sein, es wird sich nicht in eine Anekdote verwandeln beziehungsweise immer Anekdote bleiben, ein Wink mit dem Zaunpfahl, zugleich eine geizige Geste: Hier hab ich was, aber ihr kriegt es nicht! Nur so wirkt die große Geschichte in die kleine hinein, daß deren harmloser Erlebnischarakter verschwindet und nicht einmal ihre Bedeutung, die gestelzte Absicht vielmehr bloß grell hervorscheint.

Als problematische Verknüpfung von Menschlichem und Bedeutendem ist die Anekdote nicht nur aus dem neunzehnten Jahrhundert herübergewandert, zum Signum vielmehr eines ganzen Jahrhunderts geworden. In dem Moment, wo die Bedeutung eingestandenermaßen nicht länger aus dem Menschlichen erwächst, sondern umgekehrt das Menschliche aus der Bedeutung, wird die Anekdote wirklich zum Schibboleth einer ganzen Epoche; gleichsam als ihr Mikrokosmos des Verderbens. Zwar mag man dem 18.Jahrhundert vorhalten, daß es den Kult der Bedeutung gestiftet hat; eben das definiert es in einem üblen Sinn ja als klassisch. Allerdings ist der Begriff als Abbreviatur der »ganz normalen« Sublimierung verwendet, der zufolge das Besondere zum Allgemeinen, das Konkrete zum Abstrakten, das Materielle zum Geistigen sich sublimiert. Im 19.Jahrhundert hat sich das Verhältnis umgekehrt. Bedeutung entsteht nicht länger durch Sublimierung. Sie entsteht überhaupt nicht mehr, und sie ist sublim. Der neukantianische Götterhimmel ist von Dingen bevölkert, deren finsterste Eigenschaft es ist, daß sie nicht mehr sublimiert werden können. Diese verbinden die Autorität von Ideen mit der Unangreifbarkeit von Fakten. Wer will noch Napoleons Größe in Zweifel ziehen, wenn es bloß noch darum geht, ob er die Finger zwischen den zweiten und dritten oder den dritten und vierten Knopf seiner Jacke steckte!

Das 19.Jahrhundert hat sich – darin seinem Abbild, der Anekdote, durchaus gleich – dem nachfolgenden Jahrhundert nicht als geschichtliche, sondern, gleichsam naturalisiert, als faktische Voraussetzung untergeschoben, als das, was man nicht durchschaut, wohinter man nicht zurückgehen kann, was also kontingent ist im umfassenden Sinn des Lieblingsworts jenes Jahrhunderts: positiv. Das gilt mit allen Konsequenzen, was die Bearbeitung von bereits Bearbeitetem angeht – daher auch der Sprung aus der Gesellschaft in die Psychologie –, die Schöpfung von Popanzen und Gespenstern.

Der Neigung des 19.Jahrhunderts zur Enthistorisierung speziell seiner historischen Interessen, seiner Neigung zur Anthropologisierung ist es geschuldet, daß die Menschen des 20.Jahrhunderts von einem Grundverständnis von Geschichte ausgehen, das sie von der historischen Realität nachhaltig entfremdet. Auf das neunzehnte berufen sie sich wie auf den Anfang der Geschichte, den Ausgangspunkt, die Basis, kurz den Naturzustand. Jeden Fortschritt des zwanzigsten Jahrhunderts messen sie nach Maßgabe der Entfernung vom neunzehnten; ja, Emanzipation gilt ihnen als Emanzipation von ihm, das ihnen wiederum als ein Synonym gilt für das Joch der Natur, zugleich als das Versprechen von Geschichte. So huldigen sie der Überzeugung, Frauen hätten ihr geschichtliches Dasein als Hausfrauen begonnen; Liebe sei das natürliche Band zwischen Eheleuten; die Befreiung vom Zwölfstunden-Tag der Weg zur Menschwerdung des Menschen, schlechthin der Weg der Geschichte. Schwer zu sagen, was innerhalb dieses Bezugsrahmens schlimmer für die Nachgeborenen ist: der Fortschritt, den das 19.Jahrhundert in Gang setzte, oder die Verdinglichung, die es betrieb.

Die intrauterine Entwicklung der ins 20.Jahrhundert Hineingeborenen findet im neunzehnten statt. Sie sind in einem mit Bedeutungen und Werten übersättigten Fruchtwasser geschwommen. Noch ehe sie den ersten Bissen gekaut, die ersten Schritte unternommen, den ersten Traum von bestandenen Abenteuern geträumt haben, haben sie vom »Juden Itzig«, vom »Kampf um Rom«, von »Atlantis – versunkene Stadt« geträumt, in jener tagtraumhaften Mischung, die die Realitätskontrolle so schwermacht, weil das zu Kontrollierende längst zur Kontrollinstanz und zum Kontrollinstrumentarium geworden ist: Krieg ist, was die geforderte Übereinstimmung mit dem »Kampf um Rom« aufweist, jüdisch, was ein Geschäft (notwendigerweise ein Geschäft, was jüdisch) ist, ein Abenteuer, was dem Untergegangenen gilt (der Untergang ein Abenteuer). Zu ihrer transzendentalen Ausrüstung gehören »Soll und Haben«, die Orientierung darauf, »wo man herkommt und wo man hingeht«, die Gewißheit des Sinns, der »in allem webt«, und des Geists, der – wie ein stechender Geruch über einem stehenden Gewässer – »über allem schwebt«. Da sie falsch geprägt sind – man möchte meinen, daß Platon mit der Höhle das 19.Jahrhundert im Auge hatte so wie umgekehrt das 19.Jahrhundert bei der Realität die Höhle –, muß ihnen die Tatsache, daß Sein vor Schein geht, als eine bewußte Primitivierung, kalkulierte Vergröberung eines »in echt« ungleich subtileren Verhältnisses erscheinen, eine im Grunde ohnmächtige Verdrehung der Fakten. Trotz intensivster »sekundärer Bearbeitung« durch die schnöde Realität bleiben sie »tief innerlich«: Sein erwächst aus Bedeutung und nicht umgekehrt Bedeutung aus Sein; Sinn ist das produktive Zentrum des Lebens, das, woraus alles entsteht, jedenfalls alles »Wesentliche«. Der Reichtum ihres Lebens gilt ihnen als gut verwendet, wenn sie ihn in eine Anekdote investieren, um auf diese Weise Einzug in die Geschichte zu halten, auch wenn sie damit die Gegenwart gefährden. Hätten sie nämlich Erfolg, würde die Unterhaltung platzen, die Kneipe, das Wohnzimmer müßte sich in einen Sakralbau, das Zusammensein in eine Andacht, die Gäste sich in Gläubige zu verwandeln (aber die weigern sich). Noch in der harmlosesten Unterhaltung gebärden sie sich wie im Krieg, zögern nicht, ihr Leben für grobe Geschichten, von Sinn überbordende »Erlebnisse« hinzugeben, opfern es bedenkenlos, um es als Anekdote zu gewinnen.

Ihnen, denen der kümmerliche Größenwahn des 19.Jahrhunderts in verzweifelten Autismus umgeschlagen ist, die keine Chance hatten, das – vom 19. Jahrhundert doch gerade erst entdeckte – Leben auch nur einen einzigen Moment lang so zu nehmen, wie es ist, sind diese Betrachtungen aus Mitleid (und Selbstmitleid) gewidmet.


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